Belletristik

Tina N. Martin: Gewittermann

Wer wie schreibfeder.de schon von „Apfelmädchen“ begeistert war, wird auf „Gewittermann“, den zweiten Fall für der schwedischen Ermittlerin Idun Lind schon gewartet haben. Mitte Januar 24 kam er bei blanvalet raus.

In der gegenwärtigen Erzählebene wird von der Kriminalkommissarin Idun Lind und ihrem neuen Kollegen Tareq Shaheen eine grausam kastrierte Leiche gefunden, die sie auf die Spur eines örtlichen Bordellbetreibers bringt, der am Menschenhandel beteiligt zu sein scheint.

Auf einer weiter in die Vergangenheit reichenden Erzählebene wird eine Kinderfreundschaft zwischen zwei Außenseitern beleuchtet, die sich zu einer großen, aber unerfüllten Liebe auswächst. Denn die scheinbar so starke Silje wird von ihrem Vater missbraucht. Etwas, was sie dem Mobbingopfer Peter nicht offenbaren möchte.

Lange Zeit sucht der Leser nach der Verbindung der beiden Ebenen. Ist sie in Siljes Abgleiten in die Prostitution zu finden. Gewiss, aber nur das wäre zu einfach für Tina N. Martin.

Tina N. Martins zweiter Roman besticht wie schon ihr „Apfelmädchen“ durch tiefgründige Charakterporträts, unvorhersehbare Plot-Twists und den Kältereiz des nordschwedischen Winters. Man kann diesen Roman auch lesen, ohne Idun Linds ersten Fall zu kennen.

„Gewittermann“ (ISBN: 978-3-7341-1166-2) ist als Taschenbuch für 16,- Euro überall erhältlich.

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