Nicholas Cornelius: Sylvester und der Gespensterdoktor
Wer meint, so ein Gespenst hätte das Schlimmste schon hinter sich, der irrt. Gespenster leiden wie wir unter Krankheiten und sind von einer Wohnungskündigung bedroht. Zumindest wenn man dem Autorenehepaar glauben darf, das sich hinter dem Pseudonym Nicholas Cornelius verbirgt und sein erstes Kinderbuch vorlegt. Und wenn Gespenster einen Kugelblitz verschluckt haben oder sich anderswie krank fühlen, müssen sie wie Menschen auch zum Arzt. In diesem Fall ist es der Gespensterdoktor.
Diesem Gespensterdoktor begegnet auf seiner Flucht aus dem – mindestens noch mal so grusligem – Waisenhaus der Hauptheld der Geschichte: Sylvester. Er ist 12 Jahre alt, „mit allen Wassern gewaschen und noch dazu die Seife erfunden“., wie die Autoren kreativ formulieren. Im Gasthaus des Dorfes belauscht Sylvester sehr verdächtige Herren, die planen, die Burg Finstergrün, in der die meistern Geister des Doktors wohnen, in ein Luxussanatorium für die Reichesten der Reichen umzubauen. Für Sylvester ist klar: Er muss den Gespensterdoktor und seine merkwürdigen Patienten unterstützen.
Kinder und Jugendliche, die vor einer skurrilen Geschichte , die auf 269 Seiten manchmal auch einige Längen hat, nicht zurückschrecken, werden einen Heidenspaß an dieser modernen Gruselgeschichte mit ihren vielen überraschenden Wendungen haben, nicht nur, weil „heute manche Gespenster böser sind als früher“, wie der Gespensterdoktor sagt.