Katherine Hannigan: Ida B … und ihre Pläne

Ida B lebt auf der Apfelbaumplantage ihrer Eltern in einem kleinen Paradies. Nachdem ihr Start in die genormte Schulwelt missglückt, unterstützen die Eltern Ida und unterrichten sie selbst. Doch diese Welt bekommt einen Riss, als Idas Mutter an Krebs erkrankt. Der Vater muss einen Teil seines Landes verkaufen und Ida soll wieder in die verhasste Schule. Ida empfindet das als Vertrauensbruch. Hatten ihre Eltern ihr nicht versprochen, sie müsse nicht mehr dort hin? Hatte ihr Vater nicht gesagt, sie seien die Beschützer des Landes? Ida B ist nicht bereit, diese Veränderungen zu akzeptieren und glaubt nur dagegen angehen zu können, indem sie sich vor allen Mitmenschen verschließt. Sie wird eine völlig neue Ida mit einem harten, kalten Herzen. Zwar merkt sie, wie ihre neue Lehrerin sich ihr unermüdlich nähert, zwar findet sie den rechenschwachen Ronnie ganz nett, zwar leidet sie darunter, nicht mehr wie früher mit ihren Eltern alles bereden zu können – doch sie fühlt sich mit ihrem Protest im Recht. Dann aber erreicht sie das Leben doch noch und das sogar durch ihre Erzfeindin Claire.

Katherine Hannigan erzählt die Geschichte ganz aus Idas Sicht und Ida wiederum ist voller Fantasie, Leben und verschließt sich zumindest nicht ihren Lesern gegenüber, die sie immer wieder anspricht. Wer erst einmal über die – leider – Waltons-mäßige Einleitung hinweg ist, wird einfangen von der tiefen psychologischen Darstellung, die alles andere als trocken und problemlastig ist. Der Anlass für Idas emotionalen Rückzug tritt dabei völlig in den Hintergrund und die Leser verfolgen nur noch den inneren Konflikt der kleinen Heldin und ob sie bereit sein wird, sich der Welt wieder zu öffnen. Ohne erhobenen Zeigefinger kann das Buch aber auch Jugendlichen vorführen, dass der innere Rückzug eher Probleme schafft, anstatt sie zu lösen.

„Ida B und ihre Pläne, so viel Spaß wie möglich zu haben, Unheil zu vermeiden und (eventuell) die Welt zu retten“, so der vollständige und nicht unbedingt passende Titel, liegt nach der Hardcover-Ausgabe nun auch als Taschenbuch von omnibus vor, für Taschengeld-taugliche 5,95 Euro.