Kinderbuch 0-8 Jahre

Käthe Recheis: Wölfchen Schlaukopf

Wahrscheinlich reichen sieben Jahre noch nicht, um einen kleinen Kerl wie „Wölfchen Schlaukopf“ zu einem Klassiker der Kinderliteratur zu machen wie es z.B. „Kater Mikesch“ ist. Dabei gehören die von Käthe Recheis in einem Band versammelten Geschichten um den liebenswerten, aber auch eitlen, klugen und manchmal vorschnellen Kulturbringer nordamerikanischer Indianerstämme unbedingt in die Regale von Kinderbuch-, Indianer- und Tierfreunden.

Wölfchen Schlaukopf ist eigentlich spät dran, als der große Geist den Tieren ihre Wünsche erfüllt und so recht überlegt wirkt sein Wunsch ein bedeutender Bärenadlerbüffel zu werden auch nicht. Doch der Große Geist wäre nicht der große Geist, wenn er nicht eine Aufgabe wüsste, die Wölfchen Schlaukopf hilft, seine scheinbare Unbedeutenheit zu vergessen. Wölfchen Schlaukopf, der zuletzt kam als alle Gaben verteilt wurden, wird zum Helfer des Großen Geistes. So zieht er über das Land und schafft den Sternenhimmel, bringt den Menschen das Feuer oder besucht das Land der Toten. Die kindlichen Leser können sich durch seinen Wunsch, die Welt zu verbessern und seine Angst davor, ausgelacht zu werden, gut mit diesem kleinen Helden identifizieren.

Die Autorin Käthe Recheis (geb. 1928) gehört zu den bekanntesten deutschsprachigen Kinder- und Jugendbuchautoren. Ihren Indianerbüchern merkt man ihre Verbundenheit mit der Lebensweise dieser Völker an. Sie erzählt auch die Geschichte von „Wölfchen Schlaukopf” in einer sehr klaren Sprache, die den Mythen alles Pathetische nimmt. Dazu passen die einfachen, aber pointierten Zeichnungen von Veronica Bilotta (geb. 1972). Sie erfassen die wesentlichen Situationen zwischen den naturverbundenen Sujet und der humorvollen Heldenfigur.

Alles in allem ist der im Verlag Kerle erschienene „Wölfchen Schlaukopf“ also ein Buch, das Groß und Klein lieb haben muss.