Belletristik

Eulenspiegel-Verlag: Gendern ist … wenn der Sachse mit dem Boot umkippt

Der Eulenspiegel Verlag bietet in diesem kleinen Büchlein (63 Seiten) Cartoonisten und Autoren die Gelegenheit, sich kurzweilig zum aktuellen Nebenproblemchen zu äußern: dem Gendern. Was alles zu bedenken ist, zeigt sich gleich in Thomas Kupfers Eröffnungssatz: „Soll eine Frau eine Fußgängerbrücke betreten?“ Oftmals ist es das generische Maskulinum, das das Allgemeine ausdrücken will und überhaupt nicht Frauen und Diverse auszugrenzen beabsichtigte. Ebenso ist es bei den tradierten Berufsbezeichnungen. Während die Berufsbezeichnungen als solche noch zu gendern sind (ÄrztInnen, BäuerInnen, …) wird es unfreiwillig komisch, wenn man sie in einem Satz wie folgendem verwendet: Der Anteil der Frauen unter den Lehrer*innen ist hoch.
Überhaupt ein eigenes Thema: Wie schreibt man gendergerecht: mit Sternchen, Doppelpunkt, großem I? (Und welche Regel sollen die Lehrenden nun vermitteln? Zu all den Problemen, die die Schule derzeit zu bewältigen hat?)
Das Buch, in dem AutorInnen und CartoonistInnen hier Fragen und Antworten aufwerfen, ist ein gelungener Beitrag zu so mancher ermüdender Debatte um Sinn und Zweck von Gleichberechtigung in einem historisch gewachsenen Sprachgebrauch. „Gendern ist … wenn der Sachse mit dem Boot umkippt“ (ISBN: 978-3-359-03033-1) ist wie beschrieben im Eulenspiegel-Verlag erschienen und kostet 5 Euro.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert