Edward van de Vendel: Was ich vergessen habe
In „Was ich vergessen habe“ (erschienen bei Carlsen) erzählt Edward van de Vendel die anrührende Geschichte des Sechstklässlers Elmer, der sich nach langer Zeit wieder seinem Großvater annähert. Elmers Großvater lebt im Heim und scheint alles vergessen zu haben, was das gemeinsame Leben ausmacht: wie er den kleinen Elmer auf den Knie reiten ließ und mit ihm Seemannslieder sang, die Ölbilder, die er gemalt hat und auch die Sonette, die er mit seiner Französischlehrerin Madame Fantou rezitiert hat. Elmer wird auf all diese Dinge aufmerksam. Jedes ist ein Rätsel für sich. Das größte Rätsel aber ist, ob Opa sich wird wieder daran erinnern können, wenn Elmer ihm dabei hilft.
Untermalt wird diese realitätsnahe und nie kitschige Geschichte von der Begegnung zwischen Elmer und seiner neuen Mitschülerin Soscha nebst ihrer chaotischen Familie. Ohne Soscha würde Elmer wohl nie den Mut haben, den Kampf gegen Opas Vergessen aufzunehmen. Sie stärkt ihm den Rücken und sie hält aus, was Elmer allein kaum ertragen würde.
Edward Van de Vendels Jugendbücher wurden in Holland bereits mehrfach ausgezeichnet und in verschiedene Sprachen übersetzt. Auch „Was ich vergessen habe“ ist ein preisverdächtiges Buch für Kinder ab 10 Jahren und Erwachsene, die sich den Blick für das Besondere bewahrt haben.