Kinderbuch 9-14 Jahre

Beth Webb: Die Nacht der tanzenden Sterne

Das Mädchen Tenger wird in der Nacht der tanzenden Sterne geboren, in der Nacht, in der die Druiden die Geburt des Sternentänzers erwarten. Auch der weise Druide Witton will es nicht wahr haben, dass ein Mädchen die Menschen der Dörfer vor dem kommenden Bösen beschützen soll. Bis zu dem Tag, an dem die 13jährige Tenger zu Witton kommt, um ihren wahren Namen zu erfahren. Witton spürt die Nähe des Sternentänzers. Er ruft dessen Namen in die Nacht und erkennt damit Tenger als den wahren Sternentänzer an. Der kranke Druide Witton beginnt nun in aller Eile, Tenger sein Wissen zu vermitteln und sie mit den Aufgaben eines Druiden vertraut zu machen. Sie muss in der Kürze der dem todkranken Witton verbleibenden Zeit lernen, „was ein Barde wissen muss, alle heiligen Geschichten und Lieder“. Sie muss „die Wanderung der Sterne studieren und die Art und Weise, wie alle Dinge auf der Welt ineinandergreifen.“ Sie muss lernen, wie man Streitigkeiten schlichten und wie man die Geister gütig stimmen kann.

Unter den Druiden gibt es schon seit einiger Zeit einen Machtkampf um die Nachfolge von Witton. So trifft Wittons Entscheidung, Tenger zum Druiden auszubilden, auf eine Mauer der Ablehnung. Nur zwei seiner Freunde halten weiter zu ihm und unterstützen Tenger.

Für Tenger beginnt nach dem Tod Wittons ein steiniger Weg. Trotz ihrer heilsamen Kräfte erlangt sie nicht die Anerkennung der Dorfbewohner und der Druiden, die von Derowen, der alten weisen Frau, nur Verleumdungen über Tenger zu hören bekommen.

Als dann Derowen und der weißhäutigen Druide Gorgans ein Komplott schmieden, um Tenger und ihre Lehrerin und Freundin, die alte Hebamme Gilda, umzubringen, und die Geister des Totenreiches heraufbeschwören, zeigt sich deutlich, wer die größere magische Macht besitzt und den Titel „Sternentänzer“ zu Recht führt und die Geister der Unterwelt zurück schicken kann.

Beth Webbs „Die Nacht der tanzenden Sterne“ ist eine einfühlsame Geschichte voller Magie, die den steinigen Weg des Mädchens Tenger zur Druidin zeigt, gleichfalls ihren Weg in eine von Männern beherrschte Domäne, mit ihren Machtkämpfen und Intrigen. In ihrem Bestreben den Menschen nur Gutes zu tun und sie vor den bösen Kräften der Geister zu bewahren, entwickelt Tenger ihre magischen Kräfte weiter und sich selbst zu einer selbstbewussten Frau, die am Ende des Buches genau weiß, was sie will und wie ihr weiterer Lebensweg sein wird.

Ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte, bis man es zu Ende gelesen hat.