Alberto Torres Blandina: Salvador und der Club der unerhörten Wünsche
Sein ganzes Leben spielt sich auf dem Flughafen ab. Er ist dort „nur“ der Putzi, zugleich aber auch Seelentröster, Hellseher, Kuppler, wer-weiß-was-nicht-noch-alles, doch vor allem Quasselstrippe. Denn Salvador kennt die Welt und das Leben, auch wenn er nie über seinen Flughafen hinaus gekommen ist. Dreißig Jahre schon fegt er die Halle und unterhält die Kollegen oder die Fluggäste. Die Mischung aus Einfachheit und Weltgewandtheit macht den Charme dieses modernen Zauberers aus. Für jeden hat er genau die Geschichte, die er hören will oder die zu ihm passt. Aber auch schon die Erzählsituation, die uns der Autor Alberto Torres Blandina miterleben lässt, ist oft eine Geschichte für sich. Da gibt es die Passanten, die Salvador verlassen, ehe er seine Geschichte zu Ende erzählen kann, aber auch diejenigen, die ihn bis zum Gate bitten, um auch noch die letzte Wendung seiner Anekdoten mitzunehmen. Salvador erzählt von seinem Leben mit seiner geliebten Frau Leo und flirtet mit der Verkäuferin am Kiosk. Er berichtet vom unerhört anrüchigen Flughafenpakt, bei dem schon das Fächeln mit dem Buch eine ernsthafte Annährung sein kann. Wer es nicht glaubt, sollte besser hinsehen, vorsichtiger sein oder beides. Er erzählt auch von dem Mädchen, das sein Gedächtnis verlor und von einem Wildfremden eine makellose Vergangenheit geschenkt bekommt.
Der Autor Alberto Blandina wurde 1976 in Valencia geboren und erhielt für seinen Roman den Literaturpreis Las Dos Orillas.
In Deutschland ist „Salvador und der Club der unerhörten Wünsche“ für 16,95 im Hardcover bei der DVA erschienen.