Paul Jackson: Von der Fläche zur Form – Falttechniken im Papierdesign

Die ersten Erfahrungen mit dem Falten sammelt man im Kindergarten- und Grundschulalter. Für viele wird mit der entmutigenden Kritik dann das Falten ad acta gelegt. Einige Bastelfreunde begleitet es noch über diverse Geburtstage hinweg oder taucht auf bei der Serviette als Tischdekoration auf. In den Rang von Bildender Kunst aber wird es selten gehoben.

Paul Jackson, der Autor des vorliegenden umfassenden Handbuchs für Papierdesign, hat sich seit seinen Teenagertagen dem Origami verschrieben. Nach seinem Studium in der Bildenden Kunst begann er, Kurse für Designstudenten im Falten anzubieten. Denn: Alle Designer falten. Falten ist mehr als das gerade Linie an Linie kniffen, an das man im ersten Augenblick denkt. Falten ist auch Knitttern, Biegen, Raffen, Wellen, Klappen, Rollen und alles das, was aus einer Fläche eine dreidimensionale Figur schafft.

Jacksons Buch ist das Ergebnis seiner Kurse, die er in mehr als 150 Designerkursen vor den unterschiedlichsten Studiengängen wie Produkt- und Industriedesignern, Ingenieuren, Textildesignern, Modellbauern u.v.a.m. entwickelt hat. Er gliedert sein Angebot in fast mathematische Grundlagen der Bruchrechnung und Geometrie, Grundfaltungen, spezifischen faltungen wie Spiralten und verdrehten Falten, Bögen und Sattelflächeln, Schachteln, Pseudofalten, Knittertechniken und mehr. Alle Modelle werden auch im Foto und auf einer beiliegenden CD – wenn nötig aus unterschiedlichen Blickwinkeln – prsäsentiert. Damit kann Falten wieder zu einem wesentlichen Thema der Gestaltungslehre und -praxis werden.

Sinn der von Jackson offerierten Beispiele ist es, Grundlagen zu schaffen, die nicht in erster Linie dem Nachfalten dienen, sondern zu eigenen Produkten anregen.

„Von der Fläche zur Form“ gehört zu den Standardwerken der Bildenden Kunst, die durch den HAUPT-Verlag für 39,90 Euro angeboten werden.