Kinderbuch 9-14 Jahre

Magnus Myst: Das Böse Buch

Auch der Ueberreuter-Verlag, dessen Schriftzug auf dem schwarzen, abgeschabt glänzenden Cover verzeichnet ist, vermag nicht zu sagen, wie dieses Buch entstanden ist. „Das Böse Buch“ war nämlich nie dazu bestimmt veröffentlicht zu werden. Er rät darum dringend, es zu vernichten, denn jede Seite könnte einen dem Tod näher bringen. „Das Böse Buch“ ist da übrigens ganz seiner Meinung. Es legt keinen Wert darauf, von neugierigen oder dumm-dreisten Kindern und Jugendlichen gelesen zu werden. Die meisten werden die Prüfungen wohl ohnehin nicht meistern, die es bereit hält. So wie der kleine Simon, der verzweifelt nach seiner Schwester Pia sucht, die das Böse Buch in der Hand hatte, bevor sie verschwand. Allerdings ist auch nicht zu leugnen: Unter den Kindern könnte es den einen oder anderen geben, der würdig ist, das Schwarze Amulett zu tragen, das man am Ende des Buches gewinnen kann…Und wer sich dem stellen will, der ist zu einem kreativen Lesespaß der grusligen Art eingeladen. Es wimmelt von Monstern, entarteten Hamstern und Geistern, die in Labyrinthen und Verließen ihr Unwesen treiben. Sie stellen dem Leser ihre Prüfungen bis er am Ende mit den beigelegten Bögen das magische Amulett falten kann. Neben den in die Geschichten eingeflochtenen Aufgaben, finden sich Rätsel und Scherzfragen auch am Ende jeder Seite.

Kein Wunder, dass man das Buch kaum aus der Hand zu legen vermag. Autor ist kein anderer als der geheimnisvolle Magnus Myst höchstselbst, dessen Identität noch völlig unklar ist. Wie im Ferienlager spricht er seine Leser auf jeder Seite direkt an und verstrickt sie in einen Dialog mit seinem Buch. Und er ist in der Lage ihre Gedanken und Zweifel am Schaurigen zu erkennen und diese sofort ad absurdum zu führen. Wenn das nicht wahre Magie ist… Der Verlag ist übrigens an Hinweisen zu seiner Person und seinem Aufenthaltsort sehr interessiert.