Sachbuch

Ralf Blechschmidt: Mantrailing in der Polizeiarbeit

Die Mantrailer-Diensthunde bei Polizei mit ihren ausgeprägten Spürnasen suchen nach vermissten oder gesuchten Personen und verfolgen Spuren von Straftätern. Aber ihre Ausbildung erfordert viel Geschick und Erfahrung, zumal es noch das jüngste Gebiet ist, bei dem Hunde bei der Polizei eingesetzt werden. Nachdem engagierte Hundeführer die Arbeit der Rettungshundestaffeln und die Ausbildung von Mantrailern in Amerika genauer untersucht hatten, war es Armin Schweda, der für ein Pilotprojekt der Polizei Sachsen 2010 gewonnen wurde und von ihm ausgebildete Hundeführer und Hunde erfolgreich einzusetzen versprach. Seitdem steigen die Anforderungen von professionellen Suchteams ständig.

Dem Kynos-Verlag ist es zu verdanken, dass nach einer im Eigenverlag der Hochschule der Sächsischen Polizei Rothenburg von Leif Woidte nun ein weiterer Hundeführer der Polizei zu Wort kommt. Mit „Mantrailing in der Polizeiarbeit“ setzt der Kynosverlag, der schon über Mantrailing recht allgemein, über Hunde in Rettungshundestaffeln und sogar Leichensuchhunde berichtet hat, seine Reihe von Veröffentlichungen fort. Ralf Blechschmidt hält sich nicht mehr bei den Basics wie Ausrüstung und Leinenhandling auf. Aber zu recht geht er noch mal auf das was Hunde suchen, Individualgeruch vs. Bodenverletzung ein. Dabei kommt er auch auf die fachliche Unterscheidung zwischen „Mantrailer light“, „Praxisfährtenhund“ und „Mantrailer“ zu sprechen, die dem semiprofessionellen Hundeführer noch wenig vertraut sein dürfte. Egal ob man professionell oder zur artgerechten Auslastung des Hundes im Freizeitbereich trailt, steht bestimmt jedes Team vor der Aufgabe, die Motivation des Hundes aufrecht zu erhalten. Auch hierzu findet man ausführliche Erläuterungen beim Autor, wie sie so noch in keiner Publikation aufgetaucht sein dürften. Dann geht er ausführlich auf einsatztaktische Strategien ein. Aus seiner Erfahrung skizziert er tatsächliche Fälle und beschreibt die Leistung von Hund und Hundeführer, die ihre Auswirkungen aufs Training haben wie zum Beispiel dem Streitpunkt „Negativanzeige“ oder „Double blind“-Trail. Ergänzend zu den Ausführungen des Autors sind im Buch einzelne Interviews oder Artikel von Mantrailern aus dem Rettungshundewesen o.ä. enthalten, die das Bild abrunden.

In seinen Erläuterungen liest sich das Buch flüssig, nicht zuletzt, weil der Autor immer auch den passenden Vergleich zu Hand hat. Das Buch (ISBN: 978-3-95464-308-0) ist durch zusammenfassende Infokästen, Tabellen, Grafiken und Fotos sachkundig bebildert. Es enthält auch zusätzlich einen Link zu Bonus-Videomaterial. Mit dem Kauf für 36, 00 Euro unterstützt man wie immer beim Kynos-Verlag die Stiftung „Hunde helfen Menschen“.

2 Gedanken zu „Ralf Blechschmidt: Mantrailing in der Polizeiarbeit

  • Ralf beschreibt Wesentliches Wissen zum Thema Mantrailing in einer sehr verständlichen Art und Weise. Ein Muss für jeden, der erfolgreich die Suche nach vermissten Personen mit seinem Hund durchführen will.

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