Nina Blazon: Die Sturmrufer
Der erste Band der „Meerland-Chroniken“ von Nina Blazon erzählt die Geschichte von Amber, dem Mädchen aus den Bergen. Amber kommt in die Küstenstadt Daikar, um dort zu arbeiten und zu leben. Leider werden Gäste zwar sehr freundlich empfangen, aber im Übrigen will man traditionell „unter sich bleiben“. So ist der Beginn für Amber nicht nur wegen der starken Sturmfluten nicht gerade rosig. Glücklicherweise trifft sie den Seiler Inu, der ihr einen Job verschafft, der sich als nicht ganz ungefährlich herausstellt: Zusammen mit der Taucherin Sabin und dem Navigator Tanjin machen sich die beiden auf, um die Ladung eines durch den letzten Sturm untergegangenen Schiffes zu bergen. Eine mysteriöse Strömung lässt die vier an einer kleinen Insel stranden, über der eine bedrohliche Spannung liegt. Im Kampf gegen die Wächter eines alten Zaubers machthungriger Magier und gegen die dunklen Seiten ihrer eigenen Vergangenheit müssen Amber und ihre Begleiter Stellung beziehen und Vertrauen und Mut beweisen.
Blazon schafft es auch in diesem Buch eine Fantasy- und gleichzeitig gruselige Stimmung zu erzeugen und zu halten. Sie wechselt gekonnt in ihrer Erzählweise den Blickwinkel des Lesers, der so in den Genuss kommt, mit den Augen jeder Figur Teile der Handlung zu verfolgen. Ein interessanter Stil, der zugleich die Gefahr birgt, chaotisch und unübersichtlich für den Leser zu werden, jedoch durch Nina Blazon gekonnt und sicher umgesetzt worden ist.
So ist das Buch „Die Sturmrufer“ ein Spektakel für die Sinne, spannend, gruselig und fantastisch bis zum Schluss.