Monolog des SteinsSchreibaufgaben

Barbara Dietz: Monolog des Steins

Stein sein…

Viele sind grau; Manche sind bunt.
Ich bin grau. Einer von den Grauen.

Voller Grau.

Innen
und außen und dazwischen bin ich ganz grau. Allerdings überall ein
bisschen verschieden grau. Manchmal fast wie so Beige. Aber
hauptsächlich grau.

Ein buntes Grau.

Ich bin ein buntgrauer Stein, so wie alle Steine, die nicht irgendwie
farben oder ganz einheitsgrau sind. (Es soll auch durchsichtige geben.
Ich habe aber selber noch keinen gesehn. Vielleicht haben die das an
sich. Manche Steine behaupten von sich, sie seien einer. Aber null
transparent. In der Mitte möglicherweise aber was tut das. Vielleicht
bin ich noch nicht genug rumgekommen. Durchsichtige Steine!!)

Is gar nicht so schlecht. Voll von verschiedenen Graus. Ich bin ein
grausiger Stein. Nicht jeder sieht mich. Wenige beachten mich. Nicht
jeder mag mich, viele denken ja so gar nichts über graue Steine. Das ist
ein Glück. So kann ich hier liegen bis mich einer findet, der Grau mag.
Und zu dem meine Form gut passt. Ich liege bestimmt richtig gut in der
Hand, wenn es die richtige Hand ist, mit der richtigen Form. Eine
weiche, warme Hand, die mir Halt gibt, die mich trägt, und der ich
schmeicheln darf.
Ich mag Leute, die Grau mögen. So einen will ich. Was für ein Glück, dass ich ein buntgrauer Stein bin.

Ein richtiges Glück.

Barbara Dietz
-Alle Rechte liegen bei der Autorin-

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