Bowvayne: Der Brief ins Jenseits
Eine Stiefmutter zu haben ist schon schlimm genug. Aber wie schlimm ist erst eine Stiefmutter, die man „Tante Mildred“ nennen muss, die eine Hyäne namens Schmusi hat und deren wöchentlichen Dreck von 110 Hundehaufen man ständig aus der Garage kratzen muss?!
So eine Stiefmutter treibt einen zum äußersten! Der zehnjährige Danny weiß sich nicht anders zu helfen, als dass er einen Brief an seinen Lieblingsgruselschriftsteller Clemens Geist schreibt und ihn um Hilfe bittet. Und das, obwohl Clemens Klein seine Leser am Ende jeden Buches eindringlich warnt: „Komm ja nicht auf die Idee, mir jemals zu schreiben. Es sei denn, du willst etwas verlieren, das dir sehr am Herzen liegt, oder aber du willst einen Abstecher ins Grab machen!“
Doch trotz dieser abschreckenden Warnung stellt sich heraus, dass Clemens Geist auch Hilfe braucht. Danny und Clemens schließen einen Deal. Clemens wird Tante Mildred fertig machen und Danny wird mit seiner Begeisterung für Gruselromane Clemens Geist erlösen. Denn ursprünglich ist Dannys Lieblingsschriftsteller der moralischste und langweiligste Kinderbuchautor unter der Sonne gewesen, der Millionen von Kindern in den Wahnsinn getrieben hat.
„Der Brief ins Jenseits“ ist ein Gruselspaß der Mittelklasse. Vor allen die Anfangskapitel hätten mehr Dialog und Handlung vertragen. Doch Bücherfreunde wird die Idee freuen, dass die schlechten Schriftsteller sich nach dem Tod so lange schinden müssen, bis sie ihre Leser auch tatsächlich erreichen. Schauerbessene kindliche Leser werden sich an Clemens Geist Wortschöpfungen freuen. Für 5,90 EURO ist der erste Band von Dannys Abenteuern das ideale Mitbringsel für eine Halloween-Party.
Der Autor schreibt übrigens seit seiner Kindheit und mischt in allen Bereichen des Mediengeschäfts mit. Gemeinsam mit seinem Team Mythbusters (Mythenjäher) untersucht er weltweit geheimnisvolle Erscheinungen wie Monster, UFOs, Geister und vergrabene Schätze.