Sabrina Fauda-Role / Akiko Ida: One Pot Pasta: Schnelle Nudelgerichte aus einem Topf

Die Küche wird ja schnell zum Schlachtfeld. Mal geht es Frauen gegen Männer, mal Gesundheitsfanatiker gegen Feinschmecker oder – wie im anstehenden Duell – : Traditionalisten gegen Revolutionäre. Kernpunkt des Kampfes ist ausgerechnet das Herz des Italieners, das aber schon die Welt erobert hat: die Pasta.

2007 hatte der Sternekoch Alain Ducasse einen Kochtopf entwickelt, mit dem es möglich sein sollte, Nudeln und ihre Soße bzw. Beilage gemeinsam zu garen. Die Fernsehköchin Martha Stewart puschte diese Idee und veröffentlichte 2013 ein Pasta-Rezept, bei dem sie alle Zutaten zugleich in einem Topf garte. Inzwischen fehlen diese Experimente in keiner Frauenzeitschrift, keinem Blog und auch der deutsche Buchmarkt (Gräfe und Unzer, Edition Michael Fischer u.a.) hat nachgezogen. Im Herbst 2016 legt nun der Thorbecke-Verlag sein Buch zu „One-Pot-Pasta“ vor.

Auf 70 Seiten werden 33 Gerichte in Schritt für Schritt-Anleitungen und ansprechenden Fotos präsentiert. Die Grundzutaten dürften dabei Pastafreunde im Großen und Ganzen im Haus haben bzw. sind leicht zu besorgen. Die Zubereitungszeit beträgt selten mehr als 30 Minuten (einschließlich der für die Lebensmittel notwendigen Vorbereitungen). Das Ergebnis dürfte wie bei allen Gerichten reine Geschmackssache sein. Sehr oft dürfte die traditionelle Zubereitung von Pasta nebst Soße, Beilage und Fleisch zumindest optisch gewinnen. Inzwischen kehren sich auch mehr und mehr experimentierfreudige Köche geschmacklich von der One-Pot-Pasta ab. Fetzen gekochten Eis an der Pasta oder der gekochte Parmesan-Käse sind nicht jedermanns Sache. Die Freunde dieser Methode betonen ihre Herkunft aus der Zeit der Olivenpflücker auf dem Feld. Hier hatte sie ihre Berechtigung aufgrund des Wassermangels. Beim Camping könnte sie also auch heute noch für uns interessant werden. Für 9,99 Euro ist das Buch „One-Pot-Pasta“ (ISBN: 9783799511049) also zumindest eine Idee fürs Reisegepäck auf den nächsten Zeltplatz.